Wenn das „Einerseits – Andererseits“ uns zerreißt

Warum Frauen und Mütter heute oft scheitern müssen, um sich selbst wiederzufinden

Doppelbotschaften durchziehen unseren Alltag. In uns selbst und um uns herum.
Sie machen uns müde, erschöpft – und auf Dauer: psychisch krank.


Dieses permanente „einerseits – andererseits“ raubt uns Energie.
Es kostet uns Klarheit.
Es zerrt an unserer Würde.

Dieses GLEICHZEITIG MACHT UNS ALLE VERRÜCKT.

Wir sollen heute alles gleichzeitig sein: liebevolle Mütter, engagierte Partnerinnen, kluge Berufsfrauen, schöne, starke, verständnisvolle, weise Wesen – aber bitte nie laut, nie müde, nie fordernd.
Wir sollen unsere Freiheit feiern – und gleichzeitig den Erwartungen von gestern genügen.


Zwischen Rollenbildern und Realität

Traditionell sein – und gleichzeitig emanzipiert.
Karriere machen – und dabei nicht das Kind „vernachlässigen“.
Für die Familie da sein – und natürlich auch finanziell unabhängig sein.


Und wenn wir erschöpft sind?

Dann heißt es:
„Du hast es dir doch so ausgesucht.“
„Arbeite doch einfach weniger.“
„Du willst einfach zu viel.“
„Entspann dich mal, das wird schon.“

So viele von uns haben sich ihr Leben lang angepasst.
Haben funktioniert, sich bemüht – und trotzdem nie genügt.
Nicht als Kinder.
Nicht als Frauen.
Nicht als Mütter.

Und doch tragen wir diese gewaltige emotionale Last:
Immer da. Immer verfügbar. Immer stabil.

Aber wehe, du zeigst Wut, Verzweiflung oder Hilflosigkeit –
dann heißt es:
„Warum bist du so? Du hast das doch selbst gewählt.“


Es geht nicht um Schuld. Es geht um Bewusstsein.

Diese Gedanken und Strukturen sind nicht zufällig da.
Sie sind tief in uns verankert – durch Sozialisierung, durch Kultur, durch Geschichte.

Aber: Es ist nicht deine Schuld.

Und es geht auch nicht darum, Schuldige zu suchen.
Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen.
Zu erkennen:
So wie es ist, funktioniert es nicht (mehr).
Nicht für uns. Nicht für unsere Kinder. Nicht für die Gesellschaft.

Viele Frauen spüren das.

Sie funktionieren – und fühlen sich dabei zunehmend fremd im eigenen Leben.
Sie zweifeln, vergleichen sich, suchen nach Halt – wissen aber oft gar nicht mehr, wonach eigentlich.


Orientierungslosigkeit im Dauervergleich

Dieses permanente „Sowohl-als-auch“ führt zu Orientierungslosigkeit.
Was ist richtig? Was ist falsch?
Was ist „gute Mutterschaft“? Was ist genug?
Was ist zu viel? Zu wenig?

Jede Entscheidung fühlt sich falsch an.
Bleibst du zu Hause, bist du „nur“ Mama.
Gehst du arbeiten, bist du „egoistisch“.
Sprichst du dich aus, bist du „zu laut“.
Schweigst du, frisst es dich auf.

So viele Frauen haben sich irgendwo zwischen Optimierung, Selbstaufgabe und Erwartungshaltung verloren. Ich auch.


Und dann kommt der Punkt, an dem du nicht mehr kannst

Ich habe mit Müttern gesprochen, die gesagt haben:
„Am liebsten wäre ich einfach nur mit dem Boden. Der verlangt nichts von mir. Der ist einfach da. Der sagt nichts.“

So weit darf es nicht kommen.
Und doch passiert es täglich.
Weil wir in einem System leben, das uns widersprüchliche Anforderungen stellt – ohne tragfähige Antworten.

Die leise Krise: Wenn das Funktionieren wichtiger wird als das Fühlen

Viele Frauen funktionieren.
Tag für Tag.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Knoten im Bauch.

Sie sind müde.
Innerlich zerrissen.
Verloren zwischen Rollenerwartungen und Selbstanspruch.

Sie zweifeln.
Hinterfragen sich.
Und fühlen sich trotzdem nicht verstanden.

Denn wenn sie etwas sagen, gelten sie schnell als „anstrengend“.
Als „Furie“.
Als „überempfindlich“.
Wenn sie schweigen, zerfrisst sie das Schweigen von innen.


Was sie wirklich brauchen

Keine Ratschläge.
Keine Schuldzuweisungen.
Keine bewertenden Blicke.

Was sie brauchen, ist echtes Verständnis.

Ein Raum, in dem sie sich nicht rechtfertigen müssen.
Ein Miteinander, in dem Verantwortung nicht automatisch auf ihren Schultern landet.
Ein Umfeld, das zuhört, ohne zu belehren.

Und vor allem:
Das Bewusstsein, dass sie nicht falsch sind.


Es reicht. Du bist genug.

Ich sage jeder Frau, die müde ist, die sich selbst sucht, die im Chaos steht:

Du bist nicht falsch.
Du bist nicht schwach.
Du bist nicht allein.

Wir dürfen scheitern – weil im Scheitern die Chance steckt, uns neu zu fragen:
Was will ich wirklich?
Was brauche ich – nicht als Rolle, sondern als Mensch?

Wir dürfen Räume einnehmen.
Zeit beanspruchen.
Grenzen ziehen.
Laut sein.
Still sein.
Verwirrt sein.
Und uns neu sortieren.

Es geht nicht um Schuld.
Es geht um Bewusstsein.


Der Weg zurück zu dir

Vielleicht hast du versucht, dich über Optimierung zu retten.
Hast Strategien gesucht.
Konzepte, die dir Sicherheit geben sollten.
Doch irgendwann spürst du:
Das bin nicht ich.

Dann beginnt der wahre Weg:
Zurück zu dir.
Zu deiner inneren Stimme.
Zu deinem echten Bedürfnis.

Und ja – dieser Weg ist laut.
Und still.
Und wütend.
Und traurig.
Und voller Angst.
Und voller Hoffnung.

Aber er ist wahr.


Deine innere Wahrheit verändert alles

Wenn du beginnst, deine Wahrheit zu leben, verändert sich alles:
Die alten Stimmen im Außen verlieren an Kraft.
Ratschläge prallen ab.
Du musst nicht mehr gefallen.
Nicht mehr genügen.

Du beginnst, dich selbst zu spüren.
Und plötzlich wird es still in dir.
Klar.
Leicht.

Wie das Auge eines Sturms.
Du trittst hinaus – verbunden mit dir.
Mit Würde.
Mit Kraft.
Und mit der Gewissheit:
Ich bin gescheitert, um mich selbst wiederzufinden.


Zum Schluss: Du bist genau richtig, wo du gerade bist

Wenn du dich gerade fragst, ob du versagst –
ob du genug bist –
ob du je wieder Leichtigkeit spüren wirst:

Ja.

Du bist genau richtig.
Mittendrin.
Im Sturm.
Auf deinem Weg.
Bleib dran.


Teile diesen Artikel, wenn du glaubst, dass mehr Frauen sich wiederfinden dürfen – jenseits von Rollen und Erwartungen.
Und wenn du selbst auf diesem Weg bist:
Du bist nicht allein.


Du hättest darin gerne Unterstützung, buche gerne ein kostenloses Strategiegespräch bei mir. Ich bin da.

Wenn das „Einerseits – Andererseits“ uns zerreißt. Warum Frauen und Mütter heute oft scheitern müssen, um sich selbst wiederzufinden