Du bist sooo blöd, Mama!!!
Und ich weiss als Mama fühlst du dich in solchen Moment oft nicht wertgeschätzt, doch dein Kind sagt nichts anderes als gerade seine Wahrheit.
Das Kind findet dich doof, weil du zu einem Wunsch, zu einer Idee, zu einer Frage,
Nein gesagt hast.
Es findet nicht dich perse doof sondern dein NEIN, dass du ausgesprochen hast.
Die Reaktion des Kindes ist so gesund und völlig normale.
Die Wut, welche im Kind hochkommt, sagt nichts anderes als mit deinen Worten, was du mir da sagst, bin ich nicht einverstanden.
Vielen Kindern laufen auch plötzlich Tränen, weil sie nicht bekommen, was sie gerne hätten.
Diese zwei Reaktionen sind sehr gesund.
Die Wut des Kindes sagt: „Damit bin ich nicht einverstanden. Deine Antwort finde ich richtig blöd.„
Die Tränen sind ein Zeichen, dass das Kind schon in der Annahme ist und es betrauert, es nicht zu bekommen, was es gerne hätte.
Es ist gesund NEIN zu sagen.
Es ist also total gesund, wenn du Nein sagst und dein Kind, dir gerade nicht vor Freude um den Hals fällt, etwas auf Abstand geht und es doof findet.
Es ist auch gesund, dass es in Tränen ausbricht, dass ist ein Zeichen der Annahme.
Das Kind hat verstanden, dass der Wunsch nicht erfüllt wird und betrauert es. Es ist in Annahme.
Beide Gefühlsausbrüche können in Eltern etwas ankicken und deshalb viele. Später dazu mehr.
So kann es geschehen, dass aus einem natürlichen, instinktivem Verarbeitungsprozess des kindlichen Körpers, sich daraus ein für das Kind lohnendes und manipulierendes Verhaltensmuster entstehen kann, um zu kriegen was es will.
Unsere Generation von Eltern hat oft folgende Herausforderung:
Wir sind eine Generation von Eltern, die nicht gelernt hat, mit starken Gefühlen umzugehen.
Wir sind auch eine Generation, die oft keine verlässliche Bindung erfahren hat oder in dem Drang nach Autonomie eingeschränkt wurde.
Wie unser Bindungsstil uns hier keine gute Dienste leistet:
Viele von uns sind unsicher gebunden.
Unser ängstlicher, vermeidender oder ambivalenter Bindungsstil zeigt sich genau in den oben beschriebenen Beispielen.
Sobald dein Kind wütend wird oder in Tränen ausbricht, kick es ihn in uns den Anteil an, der unsicher gebunden ist.
In dir taucht ein Gefühl von Unsicherheit und Ohnmacht auf. Die Angst, dass Kind zu verletzen und wegzustossen. Dein System will schnellstmöglich wieder Harmonie im Raum.
Dein Nervensystem, dein Bindungsstil hält die starken jedoch gesunden Gefühle des Kindes nicht aus.
Diese Unsicherheit, die es in dir auslöst, muss gefühlt schnellstmöglich weg, weil es sich bedrohlich anfühlt.
Also nicht du als Mama gibst nach sondern dein Bindungsstil, dein Nervensystem entscheidet blitzschnell, dass es für dich besser ist nachzugeben und das Kind nochmals ein Film schauen zu lassen. Ihm noch ein Eis zu kaufen. Ihm noch ein Büchlein zu erzählen.
Deshalb kommst du hier mit all den wunderbaren gelesenen und gehörten Ratgebertipps nicht weiter.
Hier ein kleiner Einblick in das typische Muster, dass aus deinem Bindungsstil automatisch greift:
Es ist keine kognitive Herausforderung. Eltern sagen mir dann oft, ich habe schon längst verstanden, dass ich dies nicht tun sollte, doch es macht einfach mit mir.
An guten Tagen geht es, wenn ich wenig Energie habe, kann ich es nicht halten und gebe nach.
Hier ist so schön zu erkennen, dass wir um nachhaltige Veränderung zu bewirken, anders ansetzen müssen.
Dieses es macht einfach mit mir…
ist dein Bindungsstil, der dafür sorgt, dich möglichst schnell und effizient in Sicherheit zu bringen.
Es geht darum körperliche/ emotionale abgespeicherte Verhaltensmuster sogenannte unbewusste Überlebensstrategien innerlich zu verändern.
Lösungsimpuls
Wenn du dich darin erkennst, atme jetzt gleich ein paar mal durch, beweg deine Füsse, stell sie auf den Boden und lass deine Schultern sanft kreisen.
Deine Reaktion ist total verständlich. Du machst nichts falsches sondern dein Nervensystem schützt dich gerade von einer Bedrohung.
Nicht dein Kind ist gerade in Bedrohung sondern ein Anteil von dir ist in Aufruhr.
Ein Anteil von dir, der vor langer Zeit verletzt wurde, Angst hat vor starken Gefühlen, kann nicht anders als nachzugeben, dass diese Ladung verschwindet.
Diese Bedrohung ausgelöst durch dein Nein, lässt Mechanismen in dir greifen, die einfach mit dir machen.
Sie schützen dich und beschützen dich.
In solchen Momenten oder im Nachhinein, wenn du dich fragst, weshalb du so reagiert hast, frag dich bis wo war es noch gut und was war dann für dich die Bedrohung?
Es geht darum, dass alle Eltern anfangen zu verstehen wie sie in Bindung und Autonomie in ihrer Kindheit geprägt wurden.
Du bist nicht falsch oder schlecht sondern du musstest dir einen Bindungsstil erlernen, um zu überleben. Dein System hat einen guten Grund, weshalb du so bei deinem Kind reagierst, wie du es gerade tust.
Ich mag dich so sehr einladen wohlwollend mit dir zu bleiben. Denn wenn du dies für dich erkannt hast, es in deinem Bewusstsein ankommt, ist es Schritt für Schritt in deinem Tempo veränderbar.
Ich glaube zu tiefst und erlebe es Tag für Tag, das Bindungsstile veränderbar sind.
Täglich, erlebe ich welche Auswirkungen dies auf die Familien, Partnerschaften hat.
Jedoch das Allerschönste ist zu sehen, wie es sich direkt auf die Person selbst auswirkt. Wie sie sich verstehen kernt, die Augen leuchten und Tränen fliessen, weil dieser ständige innere Kampf sich entspannen kann.
Wie die Frau sich sieht und sich selbst als wunderschön erkennen kann.
Ihre Selbstwertschätzung sich erhöht.
Der Liebesfluss zu sich selber, wird stärker und satter.
Verbindung in sich selbst geschieht und sie sich freier fühlt.
Diese grossen und kleinen Wunder, die geschehen, darf ich täglich sehen und ich mag einfach Danke sagen, an all diese mutigen Frauen, die hier mit mir eintauchen.
Und ich mag allen da Draussen Mut zu zu sprechen, dich mit seinem Bindungsstil auseinanderzusetzen, dranzubleiben, für sich hier aufzubrechen, um neue korrigierende Erfahrungen zu machen.
Es lohnt sich so sehr für dich, für deine Partnerschaft, für all deine Beziehungen.
Wir sind alle fühlende Beziehungswesen.